Ich schätze Verlobungsbilder sehr. Sie sind das Sinnbild für das auf sich ein- und fallenlassen. Einfach sein, wie wir sind. Dem anderen sein Leben zu lassen und dennoch aufs Engste verbunden sein. Individuum und Gemeinschaft. Innige Liebe. Trotzdem Freiheit.

Gerade am Anfang einer Beziehung ist das recht einfach, die Eigenheiten des Anderen erscheinen charmant, liebenswert. Man unternimmt viel, ist die Wochenenden über sowieso unterwegs, bei Freunden, in der weiten Welt. Alltag kommt erst später.

Auch wenn sich der Alltag von zwei Menschen zusammenfügt, ist es zunächst spannend. Wohnung suchen, einrichten, einleben etc.
Erst dann kommt das wirkliche Aufeinander einlassen, die Probe der Akzeptanz. Wenn es sich smooth anfühlt, auch der Antrag und die Hochzeit.

Das Engagementshooting vor der Hochzeit

Und dann komme ich: Paarfotos. Das Verlobungsshooting, das die Hochzeit einläutet. Bilder für die Zukunft, schön und perfekt.
Das ist viel Druck. So viel, dass er oft zum Paarshooting kommuniziert wird. Bedenken kommen:
– Was sollen wir tun? Was für Posen gibt es? Wir haben keine Erfahrung.
– Ich fühle mich nicht fotogen, mein Mann ist doch der Schöne.
– Ich hatte schon einige Fotoshootings, mein Mann guckt aber auf Bildern immer blöd.

Und: Was, wenn meine Sicht als Fotografin eine andere ist, als ihr euch seht. Was ist, wenn ihr euch nicht gefallt? Diese Gefahr besteht trotz perfekt passender Referenzen immer, denn jeder einzelne Mensch sieht euch anders. Wir alle haben eine andere Innenwelt, andere Glaubenssysteme, andere Wertigkeiten, Vergangenheiten. Schönheit ist komplex.

Meine Sicht ist neutraler – Pölsterchen, Asymmetrien etc. werte ich nicht. Sie sind da, sie gehören zu euch und machen euch zu dem, wer ihr seid. Und sei es nur für den Moment. So fotografiere ich. So ist meine Sicht.

Paarfotografie ist also Loslassen. Die Sicht anderer auf euch zulassen und damit auch die eigene Sicht auf sich selbst.

Schöne Verlobungsbilder von Saskia und Marcel

Es ist ein ganz herrlicher Frühlingstag – die Magnolien und Kirschen blühen. Der Park von Schloss Proschwitz ist gerade am ergrünen. Der Löwenzahn färbt die Wiesen gelb und ein Frühlingsgewitter zieht auf. 2017. Alles an einem Tag, in einem Fotoshooting.

Wir lassen uns viel Zeit, spazieren, probieren aus, laufen, hüpfen, sitzen. Alles darf sein. Ihre unbändige Freude und der Bewegungsdrang. Seine ruhige Art, der subtile Humor, Fels in der Brandung. Nichts kann sie erschüttern.

Weitere, allgemeine Informationen: Paarbilder

Schloss Proschwitz: Immer eine Reise wert, auch wenn ihr keine Weintrinker seid.